Einbruch in Lübeck
Kurz vor Weihnachten, in der Nacht vom 20. auf den 21.12.2024 sind bisher unbekannte Täter in die Filiale der Deutschen Bank in Lübeck, am Kohlmarkt, eingebrochen und haben dort genau 326 Schließfächer aufgebrochen. Die Polizei geht von einem Millionenschaden aus und hat eine Sonderermittlungsgruppe gebildet.
Zwar ereignete sich der Einbruch schon in der Nacht von Freitag auf Samstag, Alarm wurde aber erst am frühen Samstagmorgen ausgelöst. Die innerhalb kürzester Zeit eintreffenden Einsatzkräfte konnten nur noch den Tatort absichern, die Einbrecher waren bereits verschwunden.
Der Tresorraum der Deutschen Bank in der Lübecker Innenstadt ist einer der größten in der Umgebung. Insgesamt soll es dort mehr als 2500 Schließfächer geben, von denen jetzt mehr als 300 aufgebrochen und geleert wurden.
Gravierende Sicherheitsmängel?
Der Vorfall wirft kritische Fragen zu den Sicherheitsvorkehrungen der Deutschen Bank auf. Dass es den Tätern gelang – und zwar weitgehend unbemerkt – in einen der größten Tresorräume im Hamburger Umland einzudringen, in dem sich insgesamt rund 2.500 Schließfächer befinden, wirft Fragen zur Sicherheitstechnik der Deutschen Bank auf. Normalerweise sind derart große Tresorräume schon durch bauliche Abwehrmaßnahmen (Tresortür, Bohrschutz etc.) und durch spezielle Alarmsystem (Bewegungsmelder, Körperschallmelder etc.) abgesichert. Zudem werden derartige Anlagen zumeist noch durch einen Wachschutz kontrolliert.
Warum löste Alarm nicht aus?
Der Alarm hat ausgelöst – allerdings viel zu spät. Am frühen Morgen des 21.12. ging die Alarmanlage der Bank los. Polizeibeamte waren innerhalb weniger Minuten an der Bank und umstellen das Gebäude. Zu diesem Zeitpunkt war aber niemand mehr da.
Gab es technische Problem bei der Alarmanlage?
Dazu machen bislang weder die Deutsche Bank, noch die ermittelnde Polizei Angaben. Bekannt ist allerdings folgendes:
Bei einem Fehlalarm im Jahre 2022 lösten die gegen Einbrecher installierten Rauchbomben aus – dieses Mal funktionierten die Rauchbomben offenbar nicht oder waren manipuliert worden.
Gab es Insiderwissen?
Die spektakuläre Vorgehensweise ohne Alarmauslösung legt solches Insiderwissen jedenfalls nahe. Das große Rätsel ist, wie die Einbrecher von dem öffentlichen zugänglichen Bankbereich durch mehrere Sicherheitstüren, sowie durch eine Stahltür, die zu den Schließfächern führt und für die man einen Schlüssel benötigt, gekommen sind. Konkrete Hinweise dafür, dass beispielsweise ein Mitarbeiter der Bank den Einbrechern geholfen hat, gibt es von der Polizei bislang noch nicht.
Wir haben jedoch für unsere Mandanten Akteneinsicht bei der Polizei/Staatsanwaltschaft beantragt und gehen davon aus, dass die erfolgten Ermittlungen Aufschluss über die Vorgehensweise der Täter und eine mögliche Beihilfe von Dritten geben werden.
Kunden tragen volles Risiko
Besonders bitter für die betroffenen Kunden: Die Deutsche Bank hat für ihre Kunden offenbar keine Grundversicherung abgeschlossen, die bestimmte Schäden abdeckt. Nur wer eine eigene, zusätzliche Schrankinhaltsversicherung abgeschlossen hat, kann daher auf eine Entschädigung der Versicherung hoffen. Diese fragwürdige Geschäftspraxis der Deutschen Bank dürfte jetzt für die meisten Kunden zu ganz erheblichen finanziellen Verlusten führen.
Denn, so der Experte Dr. Storch in seiner Einschätzung, freiwillig wir die Deutsche Bank ihre Kunden nicht entschädigen. Denn, so Dr. Storch, hinter den Banken stehen Haftpflichtversicherungen die die Schaden nur dann ausgleichen, wenn die Deutsche Bank rechtskräftig zu Schadensersatz verurteilt wird.
Hierzu, so der Fachanwalt Dr. Storch, muss man genau nachweisen, was sich im Schließfach befunden hat und warum die betroffene Bank gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen hat.
Verdächtige Beobachtungen
Aufschlussreich erscheint die Beobachtung eines Zeugen, der in der Tatnacht zwei Männer in einem schwarzen Mercedes auf dem Hinterhof der Bank bemerkt haben will. Diese sollen sich auffällig lang mit Laptops beschäftigt haben.
Verjährung unbedingt beachten
Wichtig für betroffene Kunden der Deutschen Bank in Lübeck ist, dass ihre Ansprüche auf Schadensersatz in 3 Jahren verjähren dürften und dann nicht mehr durchgesetzt werden können. Da der Einbruch noch 2024 erfolgte, verjähren die Ansprüche mit Ablauf des 31.12.2027.
Da sich die Verfahren oft über Jahre hinwegziehen und auch die Deutsche Bank kein Interesse an einer schnellen Klärung hat, muss der Ablauf der Verjährung unbedingt beachtet werden und ggf. mit anwaltlicher Hilfe unterbrochen werden.
Dies ist auch deswegen wichtig, weil sich in den Schließfächern oftmals Gold (Münzen, Barren und Schmuck) befunden hat und der Goldwert in der letzten Wochen sein Allzeit Hoch erreicht hat. Da die Deutsche Bank zum Schadenersatz verpflichtet ist, hat sie den Wiederbeschaffungswert (d.h. den aktuellen Goldwert) zu erstatte, welcher in der Regel wesentlich höher als der Anschaffungswert ist.
Kunden mit Rechtsschutz gesucht
Wenn auch Sie vom Einbruch in Lübeck betroffen worden sind, dann wenden Sie sich vertrauensvoll an DR. STORCH & Kollegen.
Wir vertreten bereits eine Vielzahl von betroffenen Kunden der Deutschen Bank in Lübeck. Da leider absehbar ist, dass die Deutsche Bank nicht freiwillig Schadensersatz zahlen wird, suchen wir vor allem Kunden, die über eine Rechtsschutzversicherung verfügen. Eine solche Versicherung deckt die Kosten (Rechtsanwalts- und Gerichtskosten) weitgehend ab. „Wenn die ersten Urteile gesprochen werden, gehen wir davon aus, dass sich die Einigungsbereitschaft der Deutschen Bank deutlich erhöhen wird“, so Dr. Storch.
Der Fachanwalt Dr. Storch kennt sich mit derartigen Einbrüchen aus, er vertritt eine Vielzahl betroffener Bankkunden, etwa beim Sparkasseneinbruch in Strausberg 2023 vor dem Landgericht Frankfurt (Oder).